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AutorenbildEsther Schweizer

Vorbereitung ist alles!


Im letzten Newsletter <Post aus der zweiten Reihe, Parkett> überschrieb ich ein Kapitel mit „Image ist alles – oder?“ In Bezug auf die Vorbereitung setze ich jedoch hier ganz bewusst ein starkes Ausrufezeichen, lasse mich aber trotzdem nicht zu einem !1!!1!!! hinreißen. Denn tatsächlich ist für die allermeisten Auftritte vor Publikum die richtige Vorbereitung – und eben auch das mentale Vorwegnehmen einiger Worst-Case-Szenarien – enorm erfolgsentscheidend. Dabei ergänzen sich technische und geistige Vorbereitungsmaßnahmen. Zur technischen/örtlichen „Prophylaxe“ zähle ich folgenden Aspekt:

· Alles „in echt“ und vor Ort ausprobieren!

Der Teufel steckt im Detail, die Dämonen in der modernen Technik. Jeder einzelne Punkt, der auch nur entfernt mit der technischen Infrastruktur am Veranstaltungsort zu tun hat, sollte unbedingt auf Funktionsfähigkeit und Verfügbarkeit getestet werden. Schalten Sie alles an und aus, prüfen Sie die Vollständigkeit der Accessoires und der Bühnentechnik. Schauen Sie, ob die Tür hinter der Bühne nicht doch noch im letzten Moment von einem gutmeinenden Hausmeister verschlossen wurde – kurz gesagt: Lassen Sie nichts aus! Sorgen Sie auch für Backup- oder Fallback-Lösungen – nehmen Sie noch einen USB-Stick mit der Präsentation als PPT und als PDF mit, stecken Sie einen zusätzlichen Monitoradapter ein. Goldene Regel: Die Technik muss eine Stunde vor Beginn laufen – erklären Sie danach die entsprechende Gerätekonfiguration als absolutes Sperrgebiet!

Die mentale Vorbereitung umfasst idealerweise:

· Schlimmstmöglichen Ablauf im Kopf durchgehen

Stellen Sie sich zuerst alles vor, was schiefgehen kann. So gewinnen Sie eine sehr hilfreiche Liste erfolgversprechender Vorbereitungsmaßnahmen. Überlegen Sie sich auch, was Sie tun, falls das Publikum erbost den Saal verlässt – oder einschläft. Diese Antizipation reduziert auch das potentielle Lampenfieber – denn egal, was passiert: Sie werden nicht öffentlich geteert und gefedert werden. Vergessen Sie dann die Horrorszenarien und konzentrieren Sie sich wieder auf den tosenden Schlussapplaus – siehe oben.

Plan B – wenn ein Löwe ins Publikum läuft …

Natürlich läuft kein Löwe ins Publikum – sich aber eine Exit- oder Alternativ-Strategie vorzustellen, wenn alle Stricke reißen, schadet auf keinen Fall. Denn die Gewissheit, dass Sie noch ein zweites, funktionierendes Mikrofon im unteren Fach des Rednerpults platziert haben, verschafft ihnen die nötige Ruhe und Souveränität. Wenn der Ton komplett ausfällt, können Sie dann auf Ihre Erfahrungen zurückgreifen, die Sie an der ICE-Trasse gemacht haben, als Sie Ihren Text den durchrauschenden Schnellzügen entgegen brüllten – Sie wissen, was ich meine?

Der schnelle Praxis-Tipp:

  • Üben, üben, üben – eine Binsenweisheit mit Klassiker-Potential. Spannen Sie Freunde, Bekannte – und im Notfall auch Haustiere – ein, denen Sie Ihren Vortrag immer und immer wieder präsentieren.

  • Nehmen Sie sich auf Video auf – dafür reicht schon ein aktuelles Smartphone. Ihren großen Auftritt sollten Sie hingegen mit Sorgfalt und guter Ausrüstung für die Nachwelt (u.a. für die Webpräszenz - aussagekräftiges Video) festhalten. Erfahrene Profis übernehmen das gerne für Sie, fragen Sie mich nach Empfehlungen!

  • Gehen Sie zu Rednerabenden, schauen Sie sich im Netz TED-Talks an und lassen Sie sich inspirieren. Jede der Rednerinnen und Speaker, die da so frei auf der Bühne fabulieren, hat eine Blood-Sweat-and-Tears-Strecke hinter sich bringen müssen – garantiert!

  • Erstellen Sie sich eine Master-Checkliste (Siehe Blog Beitrag Test, Test 2017) und ergänzen Sie diese nach jedem Probe- und Ernstfall-Auftritt.

Viel Erfolg

und Toi, Toi, Toi

Ihre Esther Schweizer

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